Nr. 10

 Landkarte der Insel „La Española“ (Santa Domingo) Untergang der Santa Maria

Unter dem Rumpf der Santa Maria schlängelt sich eine enorme Meeresschlange, die in einer Skulptur aus aufgestapelten Gebeinen endet (Stalaktiten). Ein Symbol für die ersten Opfer. Darunter eine Landkarte.

Ende des 19. Jahrhundert integrierte das Haus Alba diese Skizze der Nord- und Westküste der

Insel Santa Domingo (Haiti und Dominikanische Republik) in sein Privatarchiv. Christoph

Kolumbus taufte die ganze Insel „La Española“. Chronisten zufolge lief die Santa Maria in den Tagen kurz vor Weihnachten 1492 an einer ihrer Küsten auf Grund. Das Holz des Schiffes benutzte man anschließend, um daraus die erste christliche Siedlung in der Neuen Welt zu errichten: die Weihnachtsfestung (Fuerte Navidad).

Die Reproduktion dieser Skizze in Kunststein zeigt genau die Stelle an, wo das Schiff verlorenging. Die Namen, die Sie auf dieser Landkarte sehen, finden sich heute noch auf der Insel. Man kann „nativadá“ lesen mit einem kleinen Pfeil, der auf die Weihnachtsfestung hinweist. Seit ihrer Veröffentlichung galt diese Karte als Autograph von Kolumbus aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.  Aber nach heutigem Wissensstand kann weder die Urheberschaft durch Kolumbus noch die angenommene Datierung akzeptiert werden. 

Am Schiffsrumpf kann man (sowohl an Backbord als auch Steuerbord) Schäden erkennen, die an das Unglück erinnern.  Die Nao Santa Maria befindet sich viel weiter im Westen und etwas entfernt von La Pinta und La Niña (Palos), den beiden Schiffen, die wohlbehalten nach Spanien zurückkehren konnten, um dort zu verkünden, was sie auf dieser Ersten Reise entdeckt hatten. (Näheres zu beiden Schiffen im Hauptgebäude.)

Die Anhäufung von Knochen über der Mappe steht mit seinen drei Monstergesichtern für die

39 Seeleute, die auf Befehl von Kolumbus im Weihnachtsfort zurückbleiben mussten und Opfer der Kannibalen wurden. Dies waren die ersten Christen, die in Las Yndias durch die Hand jener einheimischen Kannibalen zu Tode kamen, die Kolumbus Caribes nannte. Bis zum heutigen Tag ist diese Bezeichnung im Wort Karibik erhalten geblieben.